Kreis Neuwied

„Job-Turbo“ im Kreis Neuwied: So sollen Flüchtlinge in Arbeit kommen

Das Projekt „Job-Turbo“ stand im Mittelpunkt eines Informationsaustauschs beim Jobcenter Neuwied zwischen (von links) Michael Runkel, Erwin Rüddel und Theo Krayer.
Das Projekt „Job-Turbo“ stand im Mittelpunkt eines Informationsaustauschs beim Jobcenter Neuwied zwischen (von links) Michael Runkel, Erwin Rüddel und Theo Krayer. Foto: Reinhard Vanderfuhr/Büro Rüddel/Reinhard Vanderfuhr

Mehr Flüchtlinge sollen in den Arbeitsmarkt integriert werden. Wie das funktionieren soll, war ein Thema bei einem Informationsaustausch im Neuwieder Jobcenter mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel.

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„Arbeit ist mehr als Geldverdienen, sie ist in besonderem Maße auch soziale Teilhabe. Deshalb setzen wir bei der Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen seit etwa gut einem halben Jahr auf Job-Turbo“, erfuhr Rüddel im Gespräch mit Jobcenter-Geschäftsführer Theo Krayer und dessen Stellvertreter Michael Runkel. Mit dem Job-Turbo soll erreicht werden, dass mehr Geflüchtete in den Arbeitsmarkt integriert werden und weniger von ihnen Bürgergeld beziehen. Das teilt das Büro von Erwin Rüddel mit.

Migranten aus neun Herkunftsländer betroffen

Im Kreis Neuwied geht es um Flüchtlinge aus der Ukraine sowie Migranten aus acht weiteren Herkunftsländern, heißt es in einer Pressemitteilung. Gerade bei der Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen sei bedingt durch die hohe Anzahl die Dynamik sehr hoch. „Deutschland hat in den vergangenen 18 Monaten viele Schutz suchende Menschen – vorrangig aus der Ukraine – aufgenommen. Insgesamt sprechen wir von einem Potenzial von fast 400.000 Menschen, die durch den Job-Turbo schneller in ein Arbeitsverhältnis gebracht werden sollen“, so Krayer.

Das Vorhaben zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten umfasst arbeitslose und arbeitssuchende Menschen im Bürgergeldbezug und den damit verbundenen Zugang zum Arbeitsmarkt sowie Geflüchtete aus humanitären Gründen mit anerkannten Status und Arbeitsmarktzugang. „Unser Ziel ist es, die Betroffenen aus der Blase herauszuholen und in Arbeit zu bringen“, ergänzte Michael Runkel.

Gemeinsame Kraftanstrengung

Es soll eine gemeinsame Kraftanstrengung aller beteiligten Akteure geben. Die verfolgte Strategie: Durch den Job-Turbo werden Geflüchtete in einem Drei-Phasen-Modell in eine stabile Beschäftigung gebracht, konkret durch Orientierung und grundständigen Deutscherwerb etwa in Integrationskursen, Arbeiten und Qualifizierung in Beschäftigung sowie durch Stabilisierung und Ausbau von Beschäftigung.

Die Umsetzung dieser Vorhaben, so die beiden Jobcenter-Geschäftsführer, sei im Landkreis Neuwied durchweg positiv. Zum Beispiel gibt es hier ein spezialisiertes Team Flucht/Asyl, das mit den Geflüchteten aus der Ukraine sowie den Migranten acht weiterer Herkunftsländer betraut ist.

Besonderheiten im Kreis Neuwied

„Unsere Integrationsquote für das NR-Land beträgt 27,7 Prozent und liegt damit über der bundesweiten Integrationsquote von 23,3 Prozent“, betonte Theo Krayer. Hervorzuheben seien auch die eigenen Sprachvermittler, durch die eine bessere Verständigung erreicht wird. Wichtig sei außerdem die enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberservice, der unter Einbindung von HwK, IHK, Caritas und Diakonie Begegnungsformate herstellt. red